Eine ökologische Verwendung unserer heutigen Ressourcen ist in Zeiten der Klimakrise von deutlich erkennbarem Wert. Der Prozess der thermischen Modifizierung erhöht die Langlebigkeit von Holz signifikant, was auch dazu führt, dass das Holz länger in seiner Form stabil bleibt. “Für den Außenbereich erreichen wir so ein Endprodukt gänzlich ohne Chemie, ausschließlich mit Wasserdampf und Wärme”, so Clemens Knill. Denn durch die hohen Temperaturen wird die chemische Struktur des Holzes verändert und dem Holz die Feuchtigkeit entzogen, welche zu dem eigentlichen Verfall führen würde.
Thermisch modifiziertes Holz hat demnach in seiner Langlebigkeit und in seiner Beschaffenheit im Allgemeinen einen enormen Einfluss auf die ökologische Verwendung. Auch nach der Modifizierung entsteht kein Sondermüll, da das Holz mit keinerlei Chemikalien behandelt wird. Es wurde aus nachwachsenden Rohstoffen produziert und kann nach einer verlängerten Lebensdauer in der Regel ohne Probleme in den Kohlenstoffkreislauf zurückgeführt werden.
Unsere Rohmaterialbeschaffung beläuft sich ausschließlich auf kontrollierter nachhaltiger Herkunft, die auf den Prinzipien der Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeit basiert. Unsere Hölzer sind lückenlos rückverfolgbar, denn es ist uns bei SWERO wichtig ökologisch wertvoll zu handeln.
Die Eigenschaften von thermisch modifiziertem Holz im Überblick:
- Zertifizierte Lebensdauer bis zu 30 Jahren
- 100% chemiefrei und recyclebar
- Kaum sichtbare Auswaschungen
- Beste Energiebilanz im Außenbereich
- Barfußfreundlich, da kaum infektiöse Inhaltsstoffe
- Hohe Dimensionsstabilität
- Kein Harzaustritt
- Geringe Oberflächentemperatur bei starker Sonneneinstrahlung
Der wesentliche Grund für die thermische Modifizierung liegt auch in der Anwendung. Der Rohstoff Holz ist vollständig biologisch abbaubar und “arbeitet”. Der Grund dafür ist die enthaltene Feuchtigkeit, deren Auswirkungen sich vor allem in der Außenbereichsanwendung auf Terrassen oder Balkonen bemerkbar macht. Je höher die Feuchtigkeit im Holz ist, desto eher finden zerstörende Pilze ihren Lebensraum darin. Dementsprechend sind Fäulniserscheinungen in einem feuchten Außenbereich oft stärker vorhanden und auch das “Arbeiten” des Holzes, im Sinne der Formveränderung, fällt mehr ins Gewicht. Somit müssen Holzböden, die nicht thermisch modifiziert werden, öfter ausgetauscht werden und verursachen so mehr Kosten und mehr Einfluss auf den Klimakreislauf. Andere Materialien weisen mehr starken Verzug, Risse oder Abschieferungen durch Witterungseinflüsse auf. Thermoholz hingegen kann selbst auf Dachterrassen mit langlebiger Haltbarkeit ohne fixe Verankerung verlegt werden.
Der Prozess der thermischen Modifizierung
Damit die Modifizierung Erfolg bringt, muss das Holz vor der Thermobehandlung getrocknet werden, sodass es nicht durch den Vorgang beschädigt wird. Durch Wasserdampf wird der Sauerstoffgehalt in der Thermokammer verringert, sodass eine Verkorkung des Holzes verhindert werden kann. Außerdem dient der Wasserdampf auch einer späteren Rückbefeuchtung des Holzes, welche am Ende des Prozesses vorgenommen wird. Das genaue Verfahren für die thermische Modifizierung ist in folgende drei Phasen unterteilt:
Phase 1: Trocknung des Holzes auf null Prozent Holzfeuchte (sogenannte Darrtrocknung)
Dauer: 16 bis 20 Stunden
Ziel: Die Entfernung des im Holz enthaltenen Wassers, sodass in Phase zwei keine Trocknungsrisse durch die Thermobehandlung entstehen.
Phase: 2 Thermische Modifizierung bei 190 °C für die Innenbereichsanwendung oder bis zu 215 °C für die Außenbereichsanwendung
Dauer: innerhalb von drei bis sechs Stunden
Ziel: In dieser Hochtemperaturphase erfolgt die eigentliche Modifizierung der Holzbausteine. Der Grund dafür ist eine chemische Reaktion, welche zu folgenden Änderungen der Parameter des Holzes führt:
- gesenkter pH-Wert
- gesenkter Zuckergehalt
- Bildung von biozid wirkenden Stoffe der Hemizellulose (Furfural, Carbonsäure)
Phase 3: Abkühlung des Holzes mit anschließender Regulierung der Ausgleichsfeuchte
Dauer: 16 bis 20 Stunden
Ziel: Die schonende Abkühlung des Holzes und das Erreichen einer Holzfeuchte von circa fünf bis sechs Prozent.